Prozess: Jack Nicklaus gewinnt $50 Mio. - "Ein großer Stein, der mir vom Herzen fällt"

Nach einem zermürbenden juristischen Konflikt hat die Golf-Ikone Jack Nicklaus (85) in einem Verleumdungsprozess gegen seine frühere Geschäftseinheit, die Nicklaus Companies, einen bedeutenden Erfolg erzielt. Am 20. Oktober sprach eine Jury in Palm Beach County dem Star $50 Millionen Schadensersatz zu. In seinen ersten öffentlichen Äußerungen nach der Urteilsverkündung brachte Nicklaus seine tiefe Erleichterung über das Ende dieses Rechtsstreits zum Ausdruck.

"Ich habe diese Sache mehr für meine Familie als für mich gemacht", erklärte Nicklaus und hob hervor, dass es ihm vorrangig um den Schutz seines Renommees und seines Lebenswerks ging. Er fügte hinzu: "Aber im Grunde genommen ein großer Stein, der mir vom Herzen fällt."

Die Vorwürfe: Jack Nicklaus'angebliche Verbindung zu LIV Golf

Die Klage, die Nicklaus 2023 einreichte, richtete sich gegen die Nicklaus Companies sowie die Führungskräfte Howard Milstein und Andrew O’Brien. Nicklaus behauptete, seine früheren Partner hätten eine Schmutzkampagne gegen ihn orchestriert. Im Zentrum der Anschuldigungen standen zwei besonders ehrverletzende Geschichten:

1. LIV-Golf-Anschuldigungen: Es wurde die Falschmeldung verbreitet, Nicklaus habe insgeheim einen Vertrag im Wert von bis zu $750 Millionen für eine Botschafterrolle bei der saudisch finanzierten LIV Golf League erwogen. Nicklaus' Anwalt, Eugene Stearns, stellte vor Gericht klar, dass diese Erzählung frei erfunden war. "Diese Leute haben eine Geschichte lanciert. Die Geschichte ist eine Lüge. Was sie in den Köpfen der Öffentlichkeit erzeugen wollten, war, dass Jack Nicklaus ein alter Mann ist, der sich an die Saudis verkauft hat." Nicklaus hatte zwar an einem Treffen mit Vertretern von Golf Saudi teilgenommen, um den Bau eines Golfplatzes zu erörtern, lehnte jedoch jede Beteiligung an der rivalisierenden LIV-Serie ab.
2. Zweifel an der Geschäftsfähigkeit: Des Weiteren wurden Gerüchte in Umlauf gebracht, Nicklaus leide an Demenz und sei nicht mehr fähig, seine geschäftlichen Angelegenheiten zu managen. Stearns fasste die implizite Forderung der Beklagten zusammen: "Was sie sagten, war: 'Man muss ihm die Schlüssel wegnehmen.'"

Das Urteil: Jack Nicklaus erhält 50 Millionen Dollar

Nach viereinhalbstündiger Beratung entschied die Jury mit einem eindeutigen Votum über die Verleumdungsklage:

• Verantwortlichkeit der Gesellschaft: Die Nicklaus Companies wurden zur Zahlung verurteilt. Die Jury stellte fest, dass das Unternehmen aktiv an der Verbreitung unwahrer Tatsachen beteiligt war. Diese Handlungen hätten den Ruf des 18-fachen Major-Champions beschädigt und ihn "Lächerlichkeit, Hass, Misstrauen, Misstrauen oder Verachtung" ausgesetzt.
• Ausschluss der persönlichen Haftung: Die namentlich genannten Manager Howard Milstein und Andrew O’Brien wurden von der persönlichen Zahlungspflicht entbunden. Die Entschädigung in Höhe von $50 Millionen ist von der Gesellschaft zu tragen.
• Die Bedeutung des Namens: Nicklaus verdeutlichte, warum ihm dieser juristische Schritt unverzichtbar erschien: "Meine NIL [Name, Image, License] ist mir sehr wichtig, sie ist meiner Familie sehr wichtig. Manchmal muss man dafür einstehen und das durchmachen, was man durchmachen muss."

Jack Nicklaus: "Das Golf war einfach"

Die juristische Auseinandersetzung war der Höhepunkt eines komplexen und langen Geschäftsstreits, der begann, nachdem Nicklaus 2007 Teile seiner Firma veräußert hatte. Bei einer Podiumsdiskussion nach dem Richterspruch fragte man Nicklaus scherzhaft, ob seine drei jüngsten Gerichtssiege nun zu 21 Major-Titeln gezählt werden müssten. Seine Antwort verdeutlichte die immense Anspannung des Prozesses:

"Das war viel härter. Das Golf war einfach."

Obwohl Nicklaus das Ergebnis begrüßt, ist ihm bewusst, dass der Rechtsweg noch nicht beendet ist. Er erwartet mögliche Berufungen, die den Fall "noch eine Weile weitergehen lassen". Ungeachtet der Fortsetzung bedeutet die Entscheidung der Jury eine wesentliche Bestätigung und Rehabilitierung für Jack Nicklaus.