Mitten in der Bronx, nahe dem Flughafen La Guardia und doch fernab vom Großstadttrubel, liegt eine der eindrucksvollsten öffentlichen Golfanlagen der USA: Bally’s Golf Links at Ferry Point. Ursprünglich als Trump Golf Links gegründet und mit über 200 Millionen Dollar vom späteren US-Präsidenten Donald Trump finanziert, firmiert die Anlage seit 2023 unter dem Namen des neuen Betreibers, des Casino-Riesen Bally’s. Geblieben ist, was diesen Platz auszeichnet: spektakuläres Design von Jack Nicklaus, eine echte Links-Atmosphäre und eine Kulisse, die ihresgleichen sucht. Wer hier abschlägt, hat das Gefühl, irgendwo zwischen Schottland und Irland zu spielen – obwohl man sich mitten in New York befindet. Der Wind ist ein ständiger Faktor, das Layout offen, wellig und clever konzipiert. Wasser kommt trotz der Lage am East River kaum ins Spiel, dafür bieten viele Bahnen traumhafte Ausblicke auf Manhattan. Die Krönung: Bahn 13, ein langes Par-4, bei dem sich die Skyline der Metropole eindrucksvoll in Szene setzt – ein Fotomotiv, das selbst erfahrene Golfreisende nicht kaltlässt.
Der Platz spielt sich bei fünf Teeboxen pro Loch zwischen 5.227 und 7.407 Yards (4779 bis 6772 Meter) und ist als Par-71 angelegt. Schon das erste Loch zeigt, was die Spieler erwartet: strategisch platzierte Bunker, ein gewelltes Fairway und ein erhöhtes Grün. Bahn 2 – ursprünglich wohl als Par-5 gedacht – misst 518 Yards und verlangt einen kraftvollen wie klugen Auftakt. Und gleich das erste Par-3, Loch 3, verlangt mit bis zu 243 Yards und einem ondulierten Grün höchste Präzision. Auch in der Folge dominieren gut platzierte Fairway- und Grünbunker, bewegte Fairways und clever designte Doglegs das Spiel. Besonders charmant zeigt sich Bahn 7, ein kurzes Par-4 von maximal 334 Yards, das sich in einem weiten Linksbogen um einen Teich schmiegt. Trotz Kürze eine echte Herausforderung – Länge ist hier weniger entscheidend als Präzision. Die Front Nine enden mit einem Par-4, das sich Richtung Whitestone Bridge orientiert und bereits Lust auf den spektakulären zweiten Teil der Runde macht.
Die Back Nine starten mit einem Dogleg links und führen dann über ein kurzes, aber trickreiches Par-4 zu einem der schönsten Panoramablicke auf die Skyline von New York. Bahn 12, ein Par-3, leitet über zur ikonischen Bahn 13 – ein Muss für jeden Golf-Fan mit Kamera. Doch auch danach bleibt das Niveau hoch. Die längste Spielbahn, ein bis zu 596 Yards langes Par-5, folgt auf der 15. Bahn 16 führt schließlich nah am East River entlang, mit vielen strategischen Möglichkeiten für das Anspiel ans leicht versetzte Grün. Das letzte Par-3 misst 193 Yards und spielt sich leicht bergauf, bevor die Runde auf einem spektakulären Par-5 endet: 574 Yards, ein Doppel-Dogleg entlang des East Rivers mit Blick auf die Whitestone Bridge. Wer hier zum Abschluss ein Birdie notiert, hat nicht nur gut gespielt, sondern auch taktisch alles richtig gemacht.
Die gesamte Anlage präsentiert sich in exzellentem Zustand – sowohl Platzpflege als auch Service in Gastronomie und Rezeption verdienen Bestnoten. Für US-Verhältnisse ist das Greenfee angesichts der Qualität und Lage sehr fair. Bally’s Golf Links at Ferry Point ist nicht nur ein Meisterwerk des modernen Platzdesigns, sondern auch ein lebendiger Beweis dafür, dass Weltklasse-Golf öffentlich zugänglich sein kann.
19 Aug 2025
Auf Bally's Golf Links warten spektakuläre Panoramen vor der Skyline New Yorks. (Foto: Michael Althoff)
Auf Bahn 13 des Bally’s Golf Links at Ferry Point öffnet sich der wohl spektakulärste Blick der Runde. (Fotos: Michael Althoff)