Südafrika hat sich seit langem einen festen Platz auf der Golflandkarte erobert. Das liegt zum einen an seiner geografischen Lage auf der Südhalbkugel, welche die eher tristen Herbst- und Wintermonate zum idealen Reisezeitraum macht, zum anderen am sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Der von Peter Matkovich designte Championship Course mit seinen 18 Spielbahnen macht da keine Ausnahme. Der in die Weinregion um Stellenbosch integrierte Golfplatz kostet in der Hauptsaison rund 100 Euro, in der Nebensaison sinken die Preise um teils mehr als 50 Prozent. Startzeiten kann man entweder online direkt beim Club buchen – oder als Teil einer Golfreise über einen Reiseveranstalter.
Der Platz glänzt mit herrlichen Blicken auf die Helderberg Mountain Range, die immer wieder den Blick am Horizont begrenzt. Der Par-72-Platz spielt sich, je nach gewähltem Abschlag, zwischen 5.074 und 6.361 Metern. Gerade als Einzelspieler oder als Paar wird man häufig gemeinsam mit Mitgliedern auf die Runde gehen, denn De Zalze ist ein klassischer Mitgliederclub Südafrikas. Aufgrund der im Winter oft hohen Temperaturen nutzen gerade Gastspieler gerne ein Cart für die Runde, man kann den Platz aber auch zu Fuß absolvieren.
Die Front Nine bringen – neben den Blicken auf die Bergwelt – ein weiteres Designelement ins Spiel: die sehr gelungene Kombination von leichten Höhenunterschieden und Wasser. Das merkt man erstmals an der dritten Bahn, einem Par-3. Bäume, Felsen und Wasser verteidigen die Fahne. Zudem hat der Designer einige anspruchsvolle Bunker in den Platz integriert, die man möglichst meiden sollte – gleich, ob auf dem Fairway oder rund ums Grün. Das erste Par-5 bringt das Wasser noch deutlicher ins Spiel, hier zieht sich das feuchte Element fast über den gesamten zweiten Teil der Bahn – und da durch die umliegenden Berge gerade Nachmittags gerne Wind ins Spiel kommt, sollte man hier einen präzisen Lay-up wählen. Der erste Teil der Runde endet mit einem wunderschönen Par-3, das leicht bergab verläuft und rechts durch einen See begrenzt wird. Da das Grün zwei Ebenen umfasst, kann auch das Putten sehr spannend werden. Dann ist es Zeit für eine südafrikanische Tradition: das Halfway. Golf in Südafrika legt großen Wert auf diese Zwischenverpflegung, bei De Zalze erwartet gar ein kleines Büffet die Golfer – und man sollte sich diese 20 Minuten Pause nehmen, um ein Stück einheimischer Golfkultur zu genießen.
Dann geht es auf den zweiten Teil der Runde. Nach dem erneut mit Bunker und Wasser gespickten Par-3 an Bahn 12 wartet das Signature Hole: ein noch nicht einmal 300 Meter langes Par-4 als Dogleg links, das zudem als leichteste Bahn gilt. Die Besonderheit: man schlägt von kleinen Inseln auf dem Wasser ab – ein Designelement, das auch Jack Nicklaus bei Al Zorah in Ajman oder Great Northern in Dänemark eingesetzt hat. Auf den folgenden Bahnen erwartet die Golfer ein abwechslungsreiches und anspruchsvolles Layout – und man merkt schnell, ob man die zum eigenen Spiel passende Teebox gewählt hat, im Zweifelsfall sollte man lieber eine Teebox weiter vorne abschlagen. Neben dem längsten Par-3 mit mehr als 200 Metern an Bahn 16 (hier sollte man vor allem die Bäume rechts meiden) bleibt die Schlussbahn in Erinnerung. Sie gilt als eine der besten Schlussbahnen Südafrikas. Das eher kurze Par-4 beginnt von einem deutlich erhöhten Abschlag. Hier ist eher Präzision denn Länge gefragt, denn rund 100 Meter vor dem Grün zieht sich schräg ein kleiner Fluss nach links vor das Grün. Man sollte daher eher defensiv spielen und sich ein kurzes Eisen oder volles Wedge ins Grün lassen, um zum Abschluss nochmals eine Chance aufs Par zu haben.
De Zalze ist ein sehr gastfreundlicher Club, der auch von Kapstadt aus sehr gut erreichbar ist. Nach der Runde kann man im Clubrestaurant die verschiedenen Weine der Region probieren – oder man fährt weiter zu einer Weinprobe direkt im Weingut, denn Stellenbosch bildet gemeinsam mit Franschhoek das Weinzentrum Südafrikas.
12 Jul 2025
Der De Zalze Golf Club glänzt mit herrlichen Blicken auf die Helderberg Mountain Range. (Foto: Michael Althoff)
Der De Zalze Golf Club in Südafrika. (Fotos: Michael Althoff)