


Die Golfwelt trauert um eine ihrer schillerndsten Figuren. Frank Urban „Fuzzy“ Zoeller, zweifacher Major-Champion und bekannt für seine volksnahe, lockere Art, ist Berichten zufolge am Donnerstag im Alter von 74 Jahren verstorben. Die Todesursache wurde zunächst nicht bekannt gegeben.
Zoeller, geboren in New Albany, Indiana, hinterlässt ein facettenreiches Erbe: Er war ein Golfer von herausragender Klasse, dessen sportliche Triumphe auf den größten Bühnen erzielt wurden, dessen Ruf jedoch durch einen rassistischen Kommentar im späteren Verlauf seiner Karriere dauerhaft getrübt wurde.
Zoellers erster großer Durchbruch auf der PGA Tour erfolgte auf spektakuläre Weise. Im Jahr 1979 gewann er das Masters in Augusta National – und das in seinem allerersten Start bei dem prestigeträchtigen Turnier. Zoeller setzte sich in einem dramatischen Playoff gegen Tom Watson und Ed Sneed durch. Er hält damit bis heute den historischen Rekord als letzter Golfer, dem ein Masters-Sieg bei seiner ersten Teilnahme gelang.
Die Bedeutung dieses Triumphs fasste er selbst einmal treffend zusammen: „Ich war nie im Himmel, und wenn ich an mein Leben zurückdenke, werde ich wahrscheinlich auch keine Chance bekommen, dorthin zu gehen. Ich schätze, den Masters-Sieg zu holen, kommt dem am nächsten.“
Fünf Jahre später, im Jahr 1984, sicherte sich Zoeller seinen zweiten Major-Titel bei der US Open in Winged Foot. Er besiegte den Australier Greg Norman im 18-Loch-Stechen. In Erinnerung bleibt dabei auch eine ikonische Geste der Sportlichkeit: Am 18. Loch der regulären Runde winkte Zoeller theatralisch mit einem weißen Handtuch, da er fälschlicherweise annahm, Norman hätte gerade einen Putt zum Sieg versenkt.

Über seine zwei Major-Erfolge hinaus gewann Zoeller insgesamt zehn Titel auf der PGA Tour. Auch auf der PGA Tour Champions war er erfolgreich und gewann dort zwei Titel, darunter die Senior PGA Championship im Jahr 2002. Zoeller spielte zudem in drei Ryder Cup Teams für die Vereinigten Staaten.
Seine Verdienste wurden 1985 durch die United States Golf Association (USGA) gewürdigt, die ihm den Bob Jones Award verlieh, die höchste Auszeichnung der Organisation für herausragende Sportlichkeit im Golfsport. Die USGA würdigte Zoeller als „Unikat“ und dankte ihm für die Freude, die er dem Golfspiel geschenkt habe.
So strahlend seine sportliche Laufbahn war, so sehr wurde Zoeller durch einen einzigen Vorfall im Jahr 1997 überschattet, der seinen Ruf nachhaltig beschädigte. Nach Tiger Woods' historischem und dominantem Sieg beim Masters – dem ersten Major-Titel eines Afroamerikaners – gab Zoeller vor laufender CNN-Kamera einen rassistisch konnotierten Kommentar ab.
Er forderte die Zuschauer auf, Woods zu gratulieren, fügte jedoch die rassistisch konnotierte Bemerkung an, Woods solle im folgenden Jahr beim Champions Dinner „kein gebratenes Hähnchen oder Collard Greens oder was auch immer die da servieren“ („Tell him not to serve fried chicken next year... Or collard greens or whatever the hell they serve.“) auftischen. Die Anspielung bezog sich auf das Menü, das der Masters-Champion traditionell für das Champions Dinner des Folgejahres auswählt.
Die Äußerungen führten zu einem Aufschrei, dem Verlust von Sponsoren und jahrelangen Anfeindungen. Zoeller entschuldigte sich mehrfach und bezeichnete den Vorfall 2008 in einem Essay für Golf Digest als „das Schlimmste, was ich in meinem ganzen Leben durchgemacht habe“. Er beteuerte, es sei ein missglückter Scherz gewesen, räumte aber ein: „Ich habe unzählige Male um Entschuldigung gebeten für Worte, die im Scherz gesagt wurden, die einfach nicht widerspiegeln, wer ich bin.“
Trotz der anhaltenden Kontroverse blieb Zoeller vielen Fans als ein unterhaltsamer, leichtfüßiger Golfer in Erinnerung, der das Spiel mit einer ansteckenden Freude anging. Er spielte schnell und pfiff oft zwischen den Schlägen, was ihn zu einem Publikumsliebling machte.
Zoeller war seit 2021 Witwer und hinterlässt seine vier Kinder Sunny, Heidi, Gretchen und Miles sowie mehrere Enkelkinder. Mit seinem Tod verliert der Golfsport nicht nur einen zweifachen Major-Champion, sondern auch eine der buntesten Persönlichkeiten der letzten Jahrzehnte.
28 Nov 2025
Der zweifache Major-Sieger Fuzzy Zoeller ist im Alter von 74 Jahren gestorben. (Foto: Imago / Imagn Images)