Im Ryder Cup, einem der emotionalsten Mannschaftswettbewerbe im Golf, kann jeder Punkt über Sieg oder Niederlage entscheiden. Doch was geschieht, wenn ein Spieler unglücklicherweise vor den Einzelmatches am Sonntag ausfällt? Um zu verhindern, dass ein Team einen Punkt kampflos gewinnt, gibt es eine spezielle Vorkehrung: die sogenannte „Umschlag-Regel“ (Envelope Rule).
Die Regel wurde 1979 eingeführt, als das Format des Ryder Cups um Golfer aus Kontinentaleuropa erweitert wurde. Das Prinzip ist einfach:
Ein entscheidender Punkt ist, dass dieses Szenario die Anzahl der gespielten Matches automatisch um zwei reduziert. Zuerst fällt das Match des verletzten Spielers weg. Da der gegnerische Kapitän einen seiner Spieler streichen muss, wird auch dessen ursprünglich geplantes Match abgesagt. Die Spieler, die nun keinen Gegner mehr haben, treten nicht gegeneinander an. Statt der üblichen zwölf Einzelbegegnungen werden in diesem Fall also nur zehn Matches ausgetragen.
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Die „Umschlag-Regel“ wurde in der Turniergeschichte bisher nur selten angewendet. Die prominentesten Fälle waren:
Eine Sonderregelung gab es 2021: Aufgrund der COVID-19-Pandemie wurden drei weitere Namen in einem zweiten Umschlag hinterlegt, falls Spieler wegen einer Infektion ausfallen würden. Übrigens findet eine vergleichbare Regel auch im Presidents Cup Anwendung, jedoch nicht im Solheim Cup.
25 Sep 2025
Luke Donald, hier beim Ryder Cup 2023 in Rom, wird 025 erneute das Team Europa anführen. (Foto: Imago)