Die Spekulationen haben ein Ende: Keegan Bradley, Kapitän des US Ryder Cup Teams, hat seine sechs Captain's Picks bekannt gegeben und damit die Mannschaft für das Duell gegen Europa komplettiert. Mit seiner Auswahl, einer Mischung aus etablierten Stars und vielversprechenden Debütanten, hat Bradley einen starken Kader geformt, der die Trophäe auf heimischem Boden in Bethpage zurückerobern soll. Die größte Überraschung war jedoch nicht, wer es ins Team geschafft hat, sondern wer sich bewusst dagegen entschieden hat: Bradley selbst.
Monatelang stand die Frage im Raum, ob der 39-Jährige der erste „Playing Captain“ beim Ryder Cup seit Arnold Palmer 1963 werden würde. Seine starke Saison, gekrönt vom Sieg bei der Travelers Championship, hatte die Debatte angeheizt. Doch Bradley entschied sich, die Rolle des Spielführers an der Seitenlinie zu behalten und seinen Fokus voll auf die Führung des Teams zu legen. „Es hat mir das Herz gebrochen, nicht zu spielen,“ erklärte Bradley, „aber ich wurde als Captain ausgewählt, und mein Ziel war es, der beste Captain zu sein, der ich sein kann.“
Die sechs ausgewählten Spieler fügen sich nahtlos in das bereits feststehende Gerüst der automatisch qualifizierten Golfer ein: Scottie Scheffler, J.J. Spaun, Xander Schauffele, Russell Henley, Harris English und Bryson DeChambeau.
Zu den erfahrensten Nominierten gehört Justin Thomas, der zum vierten Mal beim Ryder Cup dabei sein wird. Bradley betonte dessen zentrale Bedeutung für die Mannschaft: Er sei „der Herzschlag unseres Teams“ und jemand, der „geboren wurde, um Ryder Cup zu spielen.“ Ebenfalls eine vertraute Größe im US-Team ist Collin Morikawa, der seine dritte Teilnahme feiert. Der Kapitän zeigte sich überzeugt: „Er wird alles tun, damit unser Team gewinnt.“
Neben den erfahrenen Spielern holte Bradley auch neue Gesichter an Bord. Ben Griffin, ein Rookie, der sich mit zwei PGA-Tour-Siegen und konstant starken Ergebnissen einen Namen gemacht hat, feiert sein Debüt. Für ihn sei es „die größte Ehre seiner Karriere“, so Griffin. Auch der Lokalmatador Cameron Young wird erstmals dabei sein. Der in der Nähe von Bethpage geborene Young, der 2017 als Amateur bereits auf diesem Platz Geschichte schrieb, überzeugte den Kapitän mit seiner Form, die in einem Sieg bei der Wyndham Championship gipfelte.
Die Picks werden durch zwei weitere etablierte Spieler abgerundet: Patrick Cantlay kehrt zum dritten Mal zurück und wird mit seiner analytischen Spielweise und beeindruckenden Bilanz im Matchplay eine wichtige Stütze sein. Sam Burns bestreitet seinen zweiten Ryder Cup und bringt seine exzellenten Putting-Fähigkeiten mit ins Team.
Bradleys Entscheidung, sich selbst nicht ins Team zu nehmen, war ein bewusster Schritt, um die Dynamik der Mannschaft zu stärken. Obwohl er in den finalen Ryder Cup-Rankings auf Platz 11 stand, sah er die anderen Spieler als die verdiente Wahl an. „Diese Jungs haben sich auf beeindruckende Weise gesteigert und sich ihren Weg in dieses Team erspielt,“ sagte er. Mit diesem Schritt beendete er nicht nur eine der größten Debatten der jüngeren Ryder Cup-Geschichte, sondern setzte auch ein klares Zeichen: sein einziger Fokus gilt dem Sieg der USA.
Nun liegt es an Kapitän Bradley, seine zwölf Spieler optimal zu führen, wenn sie Ende September in Bethpage Black antreten, um die Trophäe zurückzuerobern, die 2023 in Rom an das europäische Team fiel.
27 Aug 2025
Kapitän Keegan Bradley und sein US-Team für den Ryder Cup 2025. (Foto: twitter.com/RyderCupUSA)