


Der amerikanische Golfausrüster Callaway beendet seine Ära als breit aufgestelltes „Modern Golf“-Unternehmen und trennt sich von seiner Entertainment-Tochter. Callaway hat sich mit der Private-Equity-Gesellschaft Leonard Green & Partners (LGP) auf den Verkauf seiner Mehrheitsbeteiligung am Tochterunternehmen Topgolf geeinigt.
Der Hersteller von Golfschlägern und -bekleidung veräußert 60 Prozent der Anteile an Topgolf sowie die dazugehörige Ballflug-Analysetechnologie Toptracer. Die Transaktion bewertet Topgolf mit rund 1,1 Milliarden US-Dollar. Callaway, das derzeit noch unter dem Namen Topgolf Callaway Brands firmiert, erwartet einen Nettoerlös von etwa 770 Millionen US-Dollar. Der Abschluss des Verkaufs wird für das erste Quartal 2026 erwartet.
Callaway erkannte das Potenzial von Topgolf frühzeitig und beteiligte sich bereits 2006 an dem Konzept, das Driving Ranges in Erlebniszentren mit Sportsbar-Atmosphäre verwandelte. Im März 2021 erfolgte die vollständige Fusion der beiden Unternehmen, angetrieben von der Vision, die traditionelle Golfwelt mit Entertainment zu verschmelzen. Doch nach der Fusion geriet das Unternehmen unter Druck. Sinkende Aktienkurse und eine Wachstumsstrategie, die hohe Investitionen erforderte, führten zu einer Neubewertung der Unternehmensstrategie. Bereits im September 2024 signalisierte Callaway CEO Chip Brewer die Absicht zur Trennung.
Brewer begründete diesen Schritt mit grundlegenden Unterschieden zwischen den Sparten: „Gleichzeitig hat Topgolf ein anderes Betriebsmodell, eine andere Kapitalstruktur und eine andere Investitionsthese als Callaway, und deshalb hat der Vorstand entschieden, dass die Trennung von Topgolf die beste Position für den Erfolg von Topgolf und Callaway ist und den Wert für die Aktionäre maximiert.“
Nun wurde diese Absicht in Form eines Verkaufs umgesetzt. Der Käufer LGP ist bekannt für seine Investitionen in wachstumsstarke Konsumgütermarken, darunter auch das globale Golf-Management-Unternehmen Troon. Trotz des Mehrheitsverkaufs wird Callaway weiterhin 40 Prozent der Anteile an Topgolf behalten und damit am künftigen Erfolg des Unternehmens partizipieren. Das zeigt, dass Callaway weiterhin an das langfristige Wachstum von Topgolf glaubt.
CEO Chip Brewer zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden: „Nach einem gründlichen Prozess und der sorgfältigen Bewertung verschiedener Alternativen sind wir überzeugt, dass dieser Verkauf das beste Ergebnis für unsere Aktionäre, unsere Mitarbeiter und alle anderen Stakeholder darstellt. Diese Transaktion ist äußerst attraktiv, da sie dem Unternehmen sowohl einen signifikanten Erlös als auch erhebliches Wachstumspotenzial für Topgolf bietet.“
Die Einnahmen aus dem Verkauf des Topgolf-Anteils sollen direkt in die Stärkung des Kerngeschäfts fließen. Callaway plant, die Mittel in seine Golfausrüstungs- und Bekleidungssparte zu reinvestieren, Schulden abzubauen und über Aktienrückkäufe Kapital an die Aktionäre zurückzuführen.
Nach Abschluss der Transaktion will das Unternehmen seinen Namen auf Callaway Golf Company ändern und sich auf sein stabileres und margenstärkeres Kerngeschäft konzentrieren. Das zukünftige Markenportfolio umfasst dann die Golfausrüstung von Callaway und Odyssey sowie die Lifestyle-Marken TravisMathew (Bekleidung) und Ogio (Accessoires). Diese Geschäftsbereiche generierten in den letzten zwölf Monaten bis zum dritten Quartal 2025 zusammen einen Umsatz von rund 2 Milliarden US-Dollar.
Chip Brewer fasst die strategische Neuausrichtung zusammen: „Wichtig ist, dass diese Transaktion unsere Strategie unterstützt, uns auf unsere führende Golf Equipment & Active Lifestyle Plattform zu konzentrieren.“
Der Verkauf von Topgolf ist bereits die zweite große Portfolio-Anpassung in diesem Jahr, nachdem Callaway bereits im Frühjahr 2025 die deutsche Outdoormarke Jack Wolfskin veräußert hatte. Mit der nun erfolgten Trennung von Top Golf, das in den USA 96 und international vier Standorte betreibt, vollzieht Callaway die konsequente Rückkehr zu seinen Wurzeln als reiner Golfspezialist.
25 Nov 2025
Callaway hat sich von der Mehrheit seiner Anteile an Topgolf getrennt. (Foto: Imago / Hans Blossey)