


Der englische Profigolfer Tommy Fleetwood hat am Wochenende die DP World Tour India Championship im Delhi Golf Club gewonnen und damit seinen achten Karrieretitel auf der Tour gefeiert. Was diesen Sieg besonders macht? Er war eine perfekte Mischung aus strategischer Schlägerwahl, überragender Putter-Leistung und einem tiefen persönlichen Wunsch.
Der 34-Jährige spielte eine beeindruckende Schlussrunde von 65 Schlägen (-7) und holte damit einen Zwei-Schläge-Rückstand auf, um den japanischen Rivalen Keita Nakajima (20 unter Par) zu distanzieren. Am emotionalsten war jedoch der Moment, als Fleetwoods achtjähriger Sohn Frankie auf das 18. Grün stürmte.
„Wir waren letzte Woche zu Hause beim Golfspielen, und er sagte einfach: 'Weißt du, was du noch nie gemacht hast? Du hast noch nie ein Turnier gewonnen, bei dem ich auf das 18. Grün rennen konnte.'“ sagte Fleetwood nach dem Sieg. „Den ganzen Tag hatte ich das im Kopf: Könnte ich mich in eine Position bringen, um das tatsächlich möglich zu machen? Es ist eines dieser kleinen Dinge, die mir so viel bedeuten. Das war wirklich cool. Das wollte ich den ganzen Tag schaffen.“
Das Geheimnis von Fleetwoods Erfolg lag in der intelligenten Anpassung seiner Ausrüstung an den ungewöhnlich engen und relativ kurzen Kurs (6.912 Yards) des Delhi Golf Club. Wie 42 Prozent des Feldes verzichtete Fleetwood auf den Driver. An seiner Stelle kamen strategische Hölzer zum Einsatz.
Während seine Eisen-Wahl und die Hölzer-Strategie ihm die nötige Präzision vom Tee und auf dem Weg zum Grün gaben, war der Putter in der Finalrunde die wahre Siegwaffe. Nachdem sein Putter am Samstag noch enttäuscht hatte, zündete er am Sonntag ein Feuerwerk an gelochten Bällen. Der Wechsel zum Spider Tour Black half Fleetwood, eine bessere Ausrichtung und einen idealen Schwungbogen zu finden. Dieser Effekt, kombiniert mit seinem TP5x pix Ball, war in der Crunchtime entscheidend.
„Ich habe heute fantastisch geputtet. Wirklich, wirklich fantastisch“, betonte Fleetwood. „Ich habe fantastisch gespielt, und auf den letzten Löchern habe ich einige großartige Putts gelocht, so aus der mittleren Distanz.“ Der wichtigste Putter-Lauf in der Schlussrunde war eine Serie von vier Birdies in Folge – beginnend am Par-3-Loch 7 bis zum 10. Loch – die den Rückstand von zwei Schlägen in eine Zwei-Schläge-Führung verwandelte. Auch ein später 13-Fuß-Putt an Loch 17 sicherte den komfortablen Vorsprung.
Neben der emotionalen Bedeutung hat der Sieg auch große sportliche Konsequenzen. Fleetwood, der in diesem Jahr bereits seinen ersten PGA-Tour-Titel holte (TOUR Championship) und Europas Top-Scorer beim Ryder Cup war, fehlte noch ein Sieg auf der DP World Tour. Er drohte, die Final-Events der Saison zu verpassen.
„Ich habe das Gefühl, dass mich bei all dem Guten, das dieses Jahr passiert ist, ein paar Dinge enttäuscht haben, nämlich mein Jahr auf der DP World Tour. Ein weiterer Sieg fühlt sich großartig an.“ Mit dem Triumph in Indien katapultiert er sich von Platz 94 auf Platz 25 im Race to Dubai und sichert sich damit die Startberechtigung für die prestigeträchtigen Saison-Finals in Abu Dhabi und Dubai. Der Erfolg im Delhi Golf Club markiert den Abschluss seiner bemerkenswertesten Saison.
20 Oct 2025
Tommy Fleetwood hat in Indien seinen achten Titel auf der DP World Tour gefeiert. (Foto: Imago / Golffile)