Der Schrei war eine Mischung aus Freude, Erleichterung und purer Emotion. Nachdem Tommy Fleetwood seinen entscheidenden Putt am 18. Loch versenkt hatte, reckte er die Arme in die Höhe und ließ einen Brüller los, der die Anspannung von 164 Turnieren in den USA in sich trug. Es war der Moment, auf den der Engländer so lange gewartet hatte. Mit dem Sieg bei der Tour Championship in Atlanta sicherte sich Fleetwood nicht nur den ersten PGA-Tour-Titel seiner Karriere, sondern auch den FedEx Cup und das damit verbundene Preisgeld von 10 Millionen Dollar.
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Die entscheidende Finalrunde auf dem East Lake Golf Course war eine Zerreißprobe. Fleetwood, der sich die Führung zu Beginn der Runde mit Patrick Cantlay teilte, musste vom ersten Loch an gegen die inneren Zweifel seiner Vergangenheit kämpfen. Obwohl der Amerikaner früh strauchelte, wusste Fleetwood, dass ein Vorsprung von drei Schlägen "sich nicht nach so viel anfühlt", wenn man so oft in Führung gelegen hatte, nur um am Ende zuzusehen, wie die Trophäe an jemand anderen ging.
Um seinen Fokus zu behalten, schrieb sein Caddie Ian Finnis das Wort "Process" in sein Yardage-Buch, eine konstante Erinnerung daran, sich nicht vom Gedanken an den Sieg ablenken zu lassen. Fleetwood beschrieb seinen Zustand als einen "mentalen Kokon", der ihm half, die Zweifel zu überwinden, die immer wieder hochkamen. "Man muss sich mit diesen kleinen Dämonen, die im Hinterkopf lauern, auseinandersetzen", sagte er später.
Nachdem er seine Führung am 10. Loch auf einen einzigen Schlag schrumpfen sah, bewies Fleetwood seine mentale Stärke. Er antwortete sofort mit Birdies an den Löchern 12 und 13, stellte den Drei-Schläge-Vorsprung wieder her und ließ sich danach nicht mehr einholen.
Tommy Fleetwoods Reise zum ersten PGA-Tour-Sieg war eine Geschichte des unermüdlichen Kampfes. In dieser Saison war er mehrmals kurz davor gewesen. Bei der Travelers Championship scheiterte er an einem verpassten Putt am 18. Loch, und bei der FedEx St. Jude Championship verspielte er eine Führung auf den letzten drei Löchern. Jede Niederlage war herzzerreißend, doch Fleetwood kehrte immer wieder zurück.
"Es ist einfach, zu sagen, dass man widerstandsfähig ist und sich nicht unterkriegen lässt. Aber es ist etwas anderes, wenn man es wirklich beweisen muss", so Fleetwood. Der Sieg bei der Tour Championship war der ultimative Beweis dafür. Er befreite ihn von der unerwünschten Statistik, der Spieler mit den meisten Top-5-Platzierungen ohne Sieg zu sein.
Der Triumph von Fleetwood wurde von Golf-Fans und Sportlegenden gleichermaßen gefeiert. Auf der 18. Spielbahn hallten die Sprechchöre "Tommy, Tommy, Tommy" wider, und nach dem Sieg versammelten sich Freunde und Wegbegleiter auf dem Grün, darunter Justin Rose und Shane Lowry. Rose postete später: "Das hat sich so gut angefühlt, als hätte ich selbst gewonnen! Es gibt keinen würdigeren Champion."
Die Glückwünsche reichten weit über die Golf-Community hinaus. Basketball-Star LeBron James und Golf-Legende Tiger Woods äußerten sich in den sozialen Medien. Woods schrieb: "Deine Reise ist eine Erinnerung daran, dass harte Arbeit, Widerstandsfähigkeit und Herz sich auszahlen. Niemand hat es mehr verdient." Auch Fleetwoods Lieblings-Fußballverein, der FC Everton, gratulierte.
Der Sieg bei der Tour Championship ist mehr als nur ein Titel. Er ist die Belohnung für eine beispiellose Beharrlichkeit und ein Zeichen dafür, dass man nach jedem Rückschlag wieder aufstehen kann. Wie Fleetwood selbst es ausdrückte: "Ich war schon lange ein PGA-Tour-Sieger. Es war nur in meinem Kopf." Jetzt ist es eine Tatsache.
25 Aug 2025
Tommy Fleetwood hat im 164. Anlauf zum ersten Mal auf der PGA Tour gewonnen. (Foto: Imago /