


Das Sportjahr 2025 findet seinen krönenden Abschluss: Rory McIlroy wurde zum BBC Sports Personality of the Year (SPOTY) gewählt. Der Nordire sicherte sich die prestigeträchtige Trophäe nach einer Saison, die mit dem lang ersehnten Karriere-Grand-Slam und einem triumphalen Ryder Cup in die Annalen des Golfsports eingehen wird.
Es war ein historischer Moment in Salford, als das Ergebnis der öffentlichen Abstimmung bekannt gegeben wurde. Rory McIlroy verwies die Rugby-Größe Ellie Kildunne und den Formel-1-Weltmeister Lando Norris auf die Plätze zwei und drei. Damit beendet McIlroy eine Ära: Seit Sir Nick Faldo im Jahr 1989 war es keinem Golfer mehr gelungen, diese Auszeichnung zu gewinnen.
Der Grundstein für diesen Erfolg war sein Auftritt im April an einem Ort, der ihm in der Vergangenheit oft das Herz gebrochen hatte. Mit seinem Triumph beim Masters in Augusta vervollständigte McIlroy endlich seine Titelsammlung. Er gehört nun zu jenem elitären Kreis von nur sechs Spielern – und ist der erste Europäer überhaupt –, die alle vier Major-Turniere mindestens einmal gewonnen haben.
Das Finale in Augusta bot pure Spannung. Nach einem dramatischen Play-off gegen Justin Rose konnte McIlroy seine Emotionen nicht mehr zurückhalten. „Ein Moment wie dieser macht all die Jahre und all die knappen Niederlagen wett“, beschrieb er später den Befreiungsschlag, auf den er elf Jahre lang hatte warten müssen.
Doch der Abend hielt für Rory McIlroy noch eine weitere Überraschung bereit. Kurz bevor er seinen Einzelpreis entgegennahm, stand er bereits auf der Bühne, um den Award für das „Team des Jahres“ zu feiern. Das Ryder Cup Team Europa gewann die Gunst der Fans für ihren spektakulären Sieg auf US-Boden.
Beim Duell im Bethpage Black (New York) war McIlroy der emotionale Motor der Europäer. Mit 3,5 Punkten trug er maßgeblich dazu bei, dass das Team von Kapitän Luke Donald den ersten Auswärtssieg seit 13 Jahren feierte. Gemeinsam mit seinem engen Freund Tommy Fleetwood repräsentierte er das Team auf der Bühne und machte den Abend zu einem echten Festtag für den Golfsport.
In seiner Rede zeigte sich der 36-Jährige ungewohnt verletzlich. Er bezeichnete 2025 als das Jahr, in dem seine „Träume wahr wurden“. Besonders tief blickte das Publikum in seine Seele, als er über seine Rolle als Vater sprach. Sichtlich bewegt zollte er den Vätern der Opfer von Southport Respekt, die zuvor für ihre Tapferkeit geehrt worden waren.
„Als Vater eines kleinen Mädchens sehe ich in diesen Männern absolute Helden“, sagte McIlroy mit brüchiger Stimme. Seine Frau Erica und Tochter Poppy konnten zwar nicht vor Ort sein, doch Rory betonte, dass sie sein „Fels“ seien, ohne den dieser Erfolg nicht möglich gewesen wäre.
Neben den Schlagzeilen aus Augusta und vom Ryder Cup war McIlroys Jahr von einer beeindruckenden Titelserie geprägt. Er siegte beim Irish Open vor heimischen Fans, sicherte sich die Players Championship sowie das Event in Pebble Beach und schloss die Saison zum siebten Mal als Gewinner der Race to Dubai ab.
Der SPOTY-Award ist für ihn die Erfüllung eines Kindheitstraums: „Ich bin mit dieser Show aufgewachsen, sie gehörte fest zur Vorweihnachtszeit. Es ist mir eine riesige Ehre, diesen Pokal jetzt selbst zu halten.“
Rory McIlroy hat 2025 eindrucksvoll bewiesen, dass er der ultimative Repräsentant seines Sports ist. Nachdem er seinen Frieden mit Augusta geschlossen hat, scheint er befreiter denn je aufzuspielen. Die Konkurrenz ist gewarnt, denn McIlroy hat bereits angekündigt, auch im nächsten Jahr wieder um die Krone kämpfen zu wollen.
19 Dec 2025
Rory McIlroy ist als Sports Personality of the Year ausgezeichnet wurden. (Foto: Imago / Wenn)