Der deutsche Profigolfer Matti Schmid hat seinen ersten Sieg auf der PGA Tour knapp verpasst. Er musste sich bei der Charles Schwab Challenge im Colonial Country Club in Fort Worth, Texas, dem Amerikaner Ben Griffin geschlagen geben. Dabei machten Schmid und Griffin es spannend: Auch wenn der spätere Sieger die Führung nie aus der Hand gab, kam Schmid trotz zahlreicher verpasster Chancen kurz vor Schluss auf einen Schlag heran und setzte Griffin gehörig unter Druck.
Allen voran mit einem Zauberschlag zum Birdie am letzten Loch. Nachdem sein zweiter Schlag an der Par-4 18 zu lang geraten war, hing Schmids Ball hinter dem Grün am Hang. Der 27-Jährige katapultierte das Spielgerät hoch in die Luft, es landete weiche und verschwand im Loch. Griffin musste nun aus schwieriger Lage (der Ball lag hüfthoch an einer Bunkerkante, Griffin stand im Sand) das Par retten, um ein Playoff zu vermeiden und hielt Stand.
„Ehrlich gesagt, habe ich einfach versucht, den Ball ein bisschen nach links zu schlagen“, sagte Schmid nach seinem Zauberschlag. "Ich habe ihn ziemlich hoch geschlagen, so dass er ziemlich schnell stoppen würde, und dann kam er ein bisschen nach rechts raus und ging rein. Ich hatte ein bisschen Glück, aber ich habe es verdient." Anschließend riss er die Arme hoch und ließ sich für das Spektakel feiern. Ein toller Moment in der noch jungen PGA-Tour-Karriere des Mannes aus Herzogenaurach.
Dabei wäre durchaus noch mehr als der alleinige zweite Platz, zwei Schläge vor Bud Cauley, möglich gewesen. Griffin war Eagle-Birdie gestartet und damit drei Schläge davongezogen. Doch Schmid steckte auch trotz eigener Rückschläge (sechs Bogey und ein Doublebogey) nicht auf und hielt stets Kontakt zum Führenden. Mit einem fabelhaften Schlag vom Tee an der Par-3 16 holte er sich aufgrund des Bogeys seines Kontrahenten gleich zwei Schläge zurück und kam auf einen Schlag heran. Ein "Spiegelei" im Grünbunker auf der 17 verhinderte einen weiteren Angriff kurz vor Schluss. Auf der letzten Bahn behielt dann Griffin unter Druck die Nerven und verwehrte Schmid das Stechen.
Dennoch ist das Ergebnis für Schmid ein großer Erfolg. Zum ersten Mal ist er auf der PGA Tour Zweiter geworden, hat in der letzten Gruppe gezeigt, dass er bis zum Ende mithalten kann. Neben einer guten Million Dollar Preisgeld gab es vor allem auch 300 Punkte für die Saisonwertung, den FedEx Cup. Hier liegt Schmid nun auf Position 55 und hat schon so viele Punkte gesammelt, dass es in der letzten Saison locker zum Erhalt der Tour-Karte gereicht hätte. Über eine Sonderwertung hat er sich zudem für das nächste Signature Event qualifiziert, bei dem es neben horrenden Preisgeldern (insgesamt 25 Millionen Dollar) ebenfalls viele FedEx-Cup-Punkte zu erspielen gibt.
Matti Schmid wird Zweiter bei der Charles Schwab Challenge der PGA Tour. (Foto: Imago)