Seit Martin Kaymer auf die LIV Tour gewechselt ist, ist er für deutsche Golffans nur noch selten greifbar. Die BMW International Open bietet da jährlich eine Ausnahme, denn nach München-Eichenried kommt der Mettmanner gern und regelmäßig. Hört man ihn über das Turnier, das er 2008 als bislang einziger Deutscher gewinnen konnte, reden, verwundert seine Teilnahme nicht. "Die BMW International Open ist einfach immer ein tolles Event. Das fängt beim Hotel, Essen, Trinken, dem Fahrservice und dem Golfplatz an und hört eigentlich nicht auf. Deswegen ist es ein Event, das ich immer gern mitspiele."
Das geht Veranstalter BMW natürlich runter wie Öl. Mehr noch als das Lob des zweifachen Major-Siegers würde dem Turnier helfen, wenn er denn auch eine gute Leistung auf dem Par-72-Kurs zeigen würde. Die Vorzeichen stehen nach "frustrierenden" Jahren besser als zuletzt. Kaymer fühle sich "gut", gab er im Rahmen seiner Presskonferenz vor dem Turnier zu Protokoll. "Ich habe die letzten Wochen gut trainiert und habe auch ein paar gute Ergebnisse gehabt", womit er auf Platz 18 und 8 bei den letzten LIV-Turnieren anspielte.
Mit seiner Frau Irene Scholz an der Tasche wird Kaymer die ersten beiden Runden neben Marcel Siem und Nicolai von Dellingshausen einen rein deutschen Flight bilden. Sehr zur Freude des 40-Jährigen. "Das ist immer eine schöne Atmosphäre. Wir wissen, dass wieder viele Leute unserer Gruppe folgen werden." Bis dahin gilt es, sich optimal vorzubereiten, auch wenn er den Platz in- und auswendig kennt. Da Kaymer erst am Dienstag aus Dallas, Texas, nach Deutschland flog, bleibt ihm mit dem Pro-Am-Turnier am Mittwoch nur eine Proberunde. Doch außer dem verlängerten Abschlag an der 18 findet der US-Open-Sieger von 2014 denselben Kurs im Golfclub München-Eichenried vor wie letztes Jahr. "Den Golfplatz hier kenne ich sehr gut", bestätigt Kaymer. "Ich habe hier viele schöne Momente gehabt in meiner Karriere. Natürlich vor allem 2008 als ich hier gewinnen konnte."
"Es ist ein Golfplatz, der sehr viele Chancen bietet, wo du aber auch schnell hier und da mal ein Bogey machen kannst" charakterisiert Kaymer den Kurs. "Generell war das Scoring eigentlich jedes Jahr relativ gut. Aber das sagt auch viel über das Teilnehmerfeld aus. Es sind gute Profis hier. Da braucht man sich am Donnerstag nicht zurückhalten. Du musst von Anfang an nach vorne spielen und versuchen, Birdies zu machen."
"Nach vorn spielen" sei auch sein selbst erklärtes Ziel. "Das muss nicht heißen, aggressiv zu spielen. Man soll sich nicht zurückhalten." Abseits der sportlichen Ambitionen gehe es darum "einfach eine schöne Woche zu haben. Das hatte ich hier schon immer, einfach aufgrund dessen, was das Event hier alles bietet. Ohne sich in Details zu versteigern gab Kaymer dann doch noch einen kleinen Einblick in das, was er sich für die BMW International Open wünscht und erhofft: "Es ist immer schön, wenn man am Samstag nicht führt, sondern vier, fünf Schläge hinten ist. Das gibt mir ein gutes Gefühl. Dann geht man Sonntag auf die Runde und wartet ab, was auf den ersten neun Löchern passiert. Nicht nur bei dir, sondern auch bei den anderen. Das kann super spannend werden. Das sind die Gefühle und Emotionen, auf die ich mich freue und hoffe, dass es dazu kommt." Mit dieser Hoffnung ist er gewiss nicht allein.
Martin Kaymer bei der Pressekonferenz vor dem Start der BMW International Open 2025. (Foto: Imago)