


Rory McIlroy, der prominenteste Golfstar Europas, hat seine Absicht bekundet, eines Tages als Kapitän das europäische Ryder-Cup-Team anzuführen. Die Golfwelt muss sich jedoch in Geduld üben, denn der 36-jährige Nordire schließt eine Übernahme des prestigeträchtigen Amtes in den kommenden zehn Jahren unter einer Bedingung kategorisch aus: Solange seine aktive Karriere andauert, wird Rory McIlroy nicht in die Kapitänsrolle wechseln.
Sein Statement gab McIlroy vor dem DP World Tour Event in Indien ab, seinem ersten Turnier nach dem jüngsten Triumph in New York.
Obwohl Rory McIlroy das Kapitänsamt als langfristiges Ziel sieht, hat seine Rolle als Spieler absolute Priorität. „Absolut, ich würde eines Tages sehr gerne Kapitän sein, und ich schätze mich sehr glücklich, dass ich in der ersten Reihe sitzen durfte und unter einigen der besten Kapitäne in der Geschichte des Ryder Cups gespielt habe“, so der achtfache Ryder-Cup-Teilnehmer.
Den genauen Zeitpunkt der Amtsübernahme grenzte er jedoch klar ein. Erst wenn er nicht mehr gut genug sei, um das Team als Aktiver zu unterstützen, werde er diesen Schritt wagen. Er hält die Mitte der 2030er Jahre für realistisch: „Aber, ich würde sagen, nicht vor Mitte der 2030er Jahre, hoffentlich, wenn ich weiterhin gut spielen kann.“ Damit erteilt McIlroy dem nächsten europäischen Heimspiel 2027 im irischen Adare Manor eine unmissverständliche Absage. „Sicherlich nicht 2027. Ich hoffe, ich spiele zu diesem Zeitpunkt noch“, bekräftigte er.
Rory McIlroy sieht keine Möglichkeit, die Führungsrolle zu übernehmen, solange er selbst noch auf dem Platz steht, und schloss die Idee, ein spielender Kapitän zu sein, umgehend aus. Er betonte, dass der Ryder Cup in seiner heutigen Form eine Doppelrolle unmöglich mache.
„Hätte man das vor 20 Jahren gesagt, würde ich sagen, ja, es war wahrscheinlich möglich gewesen.“ Angesichts der Entwicklung des Turniers habe sich dies jedoch geändert: „Aber angesichts des Spektakels und all dem, was heute beim Ryder Cup auf dem Spiel steht, denke ich, wäre es eine sehr schwierige Position“, erklärte er. Die Verpflichtungen des Kapitäns – von Medienarbeit über Meetings bis hin zur Vorbereitung der Reden – seien mittlerweile so umfassend, dass sie die volle Konzentration erforderten.

McIlroy schöpft aus den Erfahrungen, die er unter führenden Persönlichkeiten des europäischen Teams sammeln konnte. Besonders hob er Luke Donald hervor, der das Team bei den letzten beiden Austragungen zum Sieg führte, und Paul McGinley, der 2014 in Gleneagles Kapitän war.
Über Donalds Rolle fand McIlroy nur lobende Worte und bescheinigte ihm eine Zeitenwende: „Ich denke, was Luke Donald in den letzten beiden Ryder Cups geleistet hat, hat die Kapitänsrolle in Europa revolutioniert.“ Dies sei sein Maßstab für die Zukunft: „Wenn ich auch nur annähernd so gut als Kapitän sein kann wie Luke Donald, habe ich einen guten Job gemacht.“
Abschließend äußerte sich Rory McIlroy enttäuscht darüber, dass die tumultartigen Szenen und die verbalen Angriffe der Zuschauer in New York die Wahrnehmung des historischen Auswärtssieges überschatten. Er forderte dazu auf, die außergewöhnliche Leistung des Teams in den Vordergrund zu stellen.
„Das Unglückliche ist, dass die Leute sich nicht daran erinnern, sondern sich aus den falschen Gründen an die Woche erinnern. Ich möchte die Narrative verschieben und mich darauf konzentrieren, wie gut das europäische Team war und wie stolz ich war, Teil dieses Teams zu sein, das einen Auswärts-Ryder-Cup gewonnen hat“, appellierte der Starspieler.
20 Oct 2025
Rory McIlroy, hier als Spieler beim Ryder Cup 2025will eines Tages auch das Kapitänsamt übernehmen. (Foto: Imago / Shutterstock)