Eine Spielerin aus den Top 100 der aktuellen Weltrangliste? Das kommt nicht oft vor in der Deutschen Golf Liga (DGL) presented by All4Golf. Helen Briem macht's möglich. Am vierten Spieltag der 1. Bundesliga Süd im Münchener GC war die Nationalspielerin für ihren Stuttgarter GC Solitude dabei. Auf dem anspruchsvollen Kurs (Schleifen B und C) im Süden der bayerischen Landeshauptstadt schrieb sie im Einzel am Samstag mal eben eine bogeyfreie 68 (-4) auf die Karte und hatte damit die tiefste Runde des Tages.
„Es ist eine willkommene Abwechslung zum Tour-Alltag und natürlich schön, die Mädels nach so langer Zeit mal wieder zu sehen und mit ihnen auf die Runde zu gehen“, erzählt Briem. Der Abstecher nach München hat sich ergeben, da sie ohnehin gerade ein paar Tage in Bayern Pause gemacht hatte. „Wir waren mit der Familie im Allgäu. Mein Papa ist dort geblieben, weil meine Schwester dort Spieltag in der Regionalliga hat. Mama ist bei mir dabei.“ Sie wolle im Rhythmus bleiben: zwei Wochen Golf und dann wieder eine Woche Pause. Den DGL-Spieltag in München könne sie „gut nutzen, um ein bisschen was auszuprobieren“.
Helen Briem ist aktuell die Nummer 82 der Welt und damit zweitbeste Deutsche hinter Olympia-Silbermedaillen-Gewinnerin Esther Henseleit. Eine Top 100-Spielerin sieht man selten in der DGL. Umso größer war die Zahl der Zuschauer, die mit der Nationalspielerin mitlief, um Top-Golf hautnah erleben zu dürfen. Die Chance ließen sich viele Golf-Fans nicht entgehen, zumal: Die 19-jährige Nürtingerin holte auf der Ladies European Tour (LET) zuletzt drei Top-Ten-Resultate (5. Platz bei der Jabra Ladies Open in Frankreich, Zweite auf Teneriffa und Vierte in Belgien). Helen Briem ist angekommen in der europäischen Spitze. In der Order of Merit steht sie auf Rang fünf.
Und die Aufgaben gehen der Longhitterin ja auch nicht aus. In diesen Tagen steht das Heimspiel beim Amundi German Masters auf Green Eagle in Winsen nahe Hamburg an. Im Vorjahr war Helen Briem noch als Amateurin dabei gewesen und wurde starke Elfte, damals noch am Seddiner See. „Ich freue mich darauf“, sagt sie. Man darf gespannt sein, was das Ausprobieren beim Ausflug auf die DGL so gebracht hat. Zwei Wochen später steht ein Major an: die Evian Championship in Frankreich. Auch dort wird Helen Briem dabei sein. Der Kalender ist voll, da ist der Faktor Zeit kostbar. Briem: „Die Proberunde vor dem DGL-Spieltag in München haben wir im Cart in zwei Stunden geschafft. Das war cool.“ Manchmal kann es ihr nicht schnell genug gehen. Auf ihrem Weg nach ganz oben sowieso nicht.
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(Text: Thomas Kirmaier)
Helen Briem beim Spieltag der ersten Bundesliga der Deutschen Golf Liga in München. (Foto: Deutsche Golf Liga / Philipp Eibl)