Im Herzen des Saarlands, nahe dem gleichnamigen See, liegt der Golfpark Bostalsee – eine Anlage, die sich in den vergangenen Jahren von einem 9- zu einem vollwertigen 18-Loch-Platz entwickelt hat. Der Par-71-Kurs mit Längen zwischen 4.644 und 5.850 Metern bietet vier Abschläge pro Bahn und richtet sich damit an Spieler jeder Spielstärke. Doch trotz idyllischer Lage: Wer hier eine leichte Runde erwartet, sollte sein Course Management schärfen – denn das Terrain, der Wind und das viele Wasser stellen regelmäßig hohe Anforderungen.
Die Runde beginnt direkt mit einem landschaftlichen wie sportlichen Highlight: ein bis zu 458 Meter langes Par-5 mit leichtem Dogleg links. Von erhöhten Abschlägen geht es bergab in Richtung Grün, das von Wasser und Bunkern verteidigt wird. Schon hier zeigt sich: Wasser ist im Golfpark Bostalsee ein zentrales Gestaltungselement – und es begleitet die Spielerinnen und Spieler über fast die gesamte Runde hinweg. Auch Bahn 2, ein kurzes Par-4, verlangt Präzision, da das Gelände links vom Grün deutlich abfällt. Bahn 3 verläuft zwar scheinbar gerade, wird durch Fairwaybunker und ein zweistufiges Grün jedoch zur taktischen Herausforderung. Spätestens ab Bahn 4, die bergauf und mit Teichen links und rechts startet, wird deutlich, wie stark Höhenunterschiede in das Platzdesign integriert wurden. Bahn 6, ein langes Par-5 mit Dogleg und erneut viel Wasser, gilt als schwerste Bahn der Anlage – und das nicht ohne Grund. Der Abschlag muss präzise über Wasser platziert werden, der zweite Schlag navigiert durch ein hängendes Fairway, bevor ein querender Bach vor dem Grün für Nervenkitzel sorgt. Die Front Nine enden mit einer malerischen, aber anspruchsvollen Bahn zurück zum Clubhaus. Auch hier spielt Wasser eine tragende Rolle, besonders im letzten Drittel.
Die Back Nine starten dann mit einem Par-4, das leicht nach links dreht und gute Birdiechancen bietet. Doch schnell wird klar: Erholung ist nicht angesagt. Bahn 11 führt steil bergauf, Windrad inklusive, Bahn 12 – offiziell 192 Meter lang – spielt sich bergab und deutlich kürzer, wenn man den richtigen Schläger wählt. Technisch anspruchsvoll ist Bahn 13: Ein kurzes Par-4, bei dem ein Wasserlauf, ein schräg verlaufendes Fairway und ein nach rechts hängendes Grün präzise Schläge verlangen. Das einzige Par-5 der Back Nine, Bahn 14, windet sich durch ein leichtes Dogleg mit Wasserhindernis, das kurz vor dem Grün erneut überspielt werden muss – ein echtes Risiko-Loch. Die Schlussbahnen fordern nochmals die volle Konzentration. Besonders Bahn 18, ein Par-4 mit Wasser vor, neben und hinter dem Grün, spielt sich wie ein Inselgrün und verlangt einen nervenstarken Abschlag ins Ziel.
Neben der sportlichen Herausforderung überzeugt die Anlage durch ihre landschaftliche Einbindung und durchdachte Architektur. Die Pflege des Platzes ist ebenso lobenswert wie das serviceorientierte und freundliche Personal. Kleine Besonderheiten wie die separate Golfrezeption vor Bahn 1 oder die Möglichkeit, Hunde angeleint mitzuführen, unterstreichen den offenen Charakter des Clubs. Wer sich auf Wind, Wasser und Höhenmeter einlässt – und nicht auf jeder Bahn den Driver zückt – wird mit einer spannenden Runde und herrlichen Ausblicken belohnt. Ein echter Tipp im Südwesten Deutschlands.
23 Aug 2025
Der Golfpark Bostalsee im Saarland. (Foto: Michael Althoff)
Im Golfpark Bostalsee stellen das Terrain, der Wind und das viele Wasser regelmäßig hohe Anforderungen. (Fotos: Michael Althoff)