Nur eine Woche nach seinem entscheidenden Beitrag zum Ryder-Cup-Triumph in New York hat Robert MacIntyre seine fantastische Form fortgesetzt. Der 29-jährige Schotte setzte sich bei der Alfred Dunhill Links Championship der DP World Tour durch und erzielte damit den ersten schottischen Heimsieg bei diesem prestigeträchtigen Pro-Am-Turnier seit zwei Jahrzehnten.
Die Austragung der diesjährigen Alfred Dunhill Links Championship wurde durch das berüchtigte schottische Wetter stark beeinflusst. Wegen starker Winde, die in Sturm Amy gipfelten, musste das Turnier auf 54 Löcher verkürzt werden; der komplette Samstag fiel aus. Gefordert waren auf den drei legendären Links-Plätzen – Carnoustie, Kingsbarns und dem Old Course in St Andrews – vor allem Nervenstärke und Konstanz.
MacIntyre, der als geteilter Führender in die Finalrunde auf dem Old Course startete, erfüllte diese Anforderungen souverän. Er lieferte an allen drei Tagen eine 66 ab und beendete das Turnier mit einem Gesamtscore von 18 unter Par (-18). Auf dem Old Course erwischte der Schotte einen idealen Start: Mit sechs Birdies auf den ersten 13 Löchern setzte er sich uneinholbar ab und sicherte sich den vierten Titel seiner DP World Tour Karriere mit vier Schlägen Vorsprung. MacIntyre ist damit der erste schottische Gewinner des Events seit Colin Montgomerie im Jahr 2005.
MacIntyre selbst gab zu, dass seine Vorbereitung auf das Turnier nach den ausgelassenen Ryder-Cup-Feierlichkeiten alles andere als professionell gewesen sei. „Ich habe diese Woche alles gegen das Buch gemacht, von der Vorbereitung an“, gestand MacIntyre. „Die Ernährung war nicht gut, das kann ich bestätigen. Ich habe reichlich Takeaways, Fish and Chips und vieles andere gegessen. Aber manchmal passieren Dinge, wenn man es am wenigsten erwartet.“ Trotz der Umstände war der Champion überwältigt von der Bedeutung seines Erfolges auf heimischem Boden: „Unglaublich. Jedes Mal, wenn man ein Golfturnier an diesen Küsten gewinnen kann, ist es etwas Besonderes. Aber ich bin einfach nur begeistert, wie ich es geschafft habe.“
Den zweiten Platz sicherte sich MacIntyres Ryder-Cup-Kollege Tyrrell Hatton (-14), der am Sonntag eine 65 ins Clubhaus brachte. Den geteilten dritten Rang mit -13 belegten Südafrikas Richard Sterne und der Engländer John Parry. Unter den deutschen Teilnehmern stach Freddy Schott hervor, der am Sonntag zwar von einem zwischenzeitlichen zweiten Platz auf Rang 15 zurückfiel, aber über weite Strecken stark spielte. Nicolai von Dellingshausen belegte Rang 21, während Jannik De Bruyn mit einer der besten Schlussrunden des Tages (65) auf Rang 61 sprang. Martin Kaymer kam bei einem seiner seltenen Auftritte auf der DP World Tour auf Rang 50.
Im Team-Wettbewerb siegten der australische Profi Harrison Crowe und der Amateur Cian Foley, Schwiegersohn von JP McManus, dem Besitzer von Adare Manor, wo in zwei Jahren der nächste Ryder Cup ausgetragen wird. Sie beendeten das Turnier mit einem gemeinsamen Score von 33 unter Par (-33). Crowe lobte die Dynamik des Teams: „Wir haben großartig zusammengearbeitet. Ich habe am ersten Tag sehr gut gespielt, und Cian ist in der zweiten Runde stark aufgetreten. Es hat viel Spaß gemacht.“
Nach dem Sieg im "Home of Golf" richtet MacIntyre den Fokus bereits auf die höchsten Weihen des Sports. „Die Dunhill Links im 'Home of Golf' zu gewinnen – es gibt keinen anderen Ort, an dem man Golfturniere gewinnen möchte“, erklärte MacIntyre. „Das Einzige, was das toppen könnte, wäre ein Open Championship in St. Andrews.“ MacIntyre machte keinen Hehl aus seinen Ambitionen: „Ein Major-Titel ist das, was ich brauche oder was ich will. Ich weiß, ich habe das Spiel dafür. Es geht jetzt nur noch darum, alles zusammenzufügen.“
06 Oct 2025
Robert MacIntyre hebt die Trophäe auf der Swilcan Bridge in die Höhe, nachdem er die Alfred Dunhill Links Golf Championship der DP World Tour auf dem Old Course in St. Andrews gewonnen hat. (Foto: Imago / Action Plus)