Lange galt der Ryder Cup als einzigartiges Ereignis im Profisport, bei dem es nicht um Millionen, sondern um pure Ehre und Prestige ging. Doch diese Tradition gerät ins Wanken. Bei der Pressekonferenz zum Ryder Cup 2025, der am kommenden Wochenende stattfindet, sorgte das Thema Ryder Cup Preisgeld für hitzige Diskussionen. Erstmals erhält das US-Team eine direkte Vergütung für ihre Teilnahme, was ihren Kapitän Keegan Bradley in die Defensive drängte.
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Die PGA of America hat das Vergütungssystem für das US-Team überarbeitet und damit einen Präzedenzfall geschaffen. Jeder amerikanische Spieler erhält nun insgesamt 500.000 US-Dollar. Dieser Betrag teilt sich wie folgt auf:
Die Entscheidung, einen Teil des Geldes direkt an die Profis zu geben, ist eine Reaktion auf frühere Forderungen. So gab es bereits 1999 und zuletzt vor zwei Jahren in Rom Berichte, wonach US-Spieler eine Beteiligung an den enormen Einnahmen des Events forderten.
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US-Kapitän Keegan Bradley, der seine eigenen 500.000 Dollar vollständig spenden wird, musste sich auf der Pressekonferenz mehreren kritischen Fragen von Journalisten stellen. Er verteidigte die Entscheidung, die er gemeinsam mit der PGA of America getroffen hatte.
Auf die Frage, ob die Bezahlung der Amerikaner den Eindruck erwecke, den Europäern bedeute der Sieg mehr, reagierte Bradley direkt: "Ich mache mir keine Sorgen darüber, was Europa tut oder was sie denken. Ich mache mir Gedanken darüber, was mein Team tut."
Bradley betonte, dass es sich um eine "persönliche Entscheidung" der Spieler handle, was sie mit dem Geld machen, und verwies darauf, dass viele Profis ihre wohltätigen Aktivitäten nicht öffentlich machen möchten. Er zeigte sich überzeugt, dass die Spieler das Geld sinnvoll einsetzen werden. "Ich denke, die Spieler werden mit diesem Geld viel Gutes tun, und ich finde, das ist großartig", sagte er. Zudem verwies er auf den Presidents Cup, bei dem ein ähnliches System gilt.
Währenddessen bleibt das europäische Team seiner Tradition treu. Luke Donald, der Kapitän des europäischen Teams, wurde auf der Pressekonferenz nicht zum Thema befragt, da es auf ihrer Seite keine direkte Bezahlung gibt. Die europäischen Spieler erhalten weiterhin keine finanzielle Vergütung für ihre Teilnahme. Als Anerkennung überreicht der Kapitän jedem seiner Spieler ein besonderes, oft wertvolles Geschenk. Für viele europäische Stars steht der Wert des Events ohnehin weit über monetären Anreizen. Spieler wie Rory McIlroy haben in der Vergangenheit betont, dass die Ehre, ihr Team und ihren Kontinent zu vertreten, unbezahlbar sei.
Trotz der Diskussion um das Ryder Cup Preisgeld betonen alle Beteiligten, dass der sportliche Wettkampf im Vordergrund steht. Doch es bleibt abzuwarten, wie das Publikum in den kommenden Tagen auf diese Neuerung reagiert.
23 Sep 2025
US-Ryder-Cup-Kapitän Keegan Bradley musste auf der Pressekonferenz am Montag Fragen zum Thema Preisgeld und Bezahlung beantworten. (Foto: Imago / Golffile)