Der Ryder Cup ist mehr als nur ein Golfturnier; er ist ein Duell der Kontinente, eine Schlacht der Nerven und eine ultimative Prüfung von Teamgeist und Führung. Im Vorfeld des kommenden Showdowns rückt eine faszinierende Frage in den Mittelpunkt: Kann ein Ryder-Cup-Kapitän auch selbst zum Schläger greifen und als "Playing Captain" agieren? Luke Donald, der erfahrene Kapitän des europäischen Teams, hat sich zu dieser Debatte geäußert und dabei interessante Perspektiven eröffnet.
Der 47-Jährige, selbst noch aktiver Spieler und bekannt für seine akribische Vorbereitung, blickt mit einem Countdown auf seinem Handy den verbleibenden Tagen bis zum Start des Ryder Cups entgegen. Seine Rolle als Kapitän ist eine 24/7-Aufgabe, geprägt von unzähligen Gesprächen, Beobachtungen und strategischen Überlegungen. Er schätzt es, nah an den Spielern zu sein, ihre Form zu beurteilen und die Platzbedingungen aus erster Hand zu erleben. Doch die Idee, beides gleichzeitig zu stemmen, scheint für ihn eine andere Dimension zu haben.
Die Frage nach dem "Playing Captain" ist nicht neu, aber sie ist seit über sechs Jahrzehnten nicht mehr Realität geworden. Zuletzt war es Arnold Palmer, der die USA führte und und auch selbst spielte. "Es ist schwer zu sagen", erklärt der Engländer im Interview, "es ist etwas, das seit 1963 nicht mehr gemacht wurde, es gibt also nicht viele Präzedenzfälle dafür." Dies unterstreicht die enorme Komplexität und die potenziellen Herausforderungen einer solchen Doppelrolle. Die Aufgaben eines Kapitäns sind immens: Teamzusammenstellung, psychologische Betreuung, Strategieentwicklung, Kommunikation und die Bewältigung des immensen Mediendrucks. All dies zu jonglieren, während man gleichzeitig auf höchstem Niveau Golf spielen muss, scheint eine schier übermenschliche Anstrengung zu sein.
Für Luke Donald ist die Situation klar: Er wird nicht als "Playing Captain" antreten. Und er ist offensichtlich erleichtert darüber. "Glücklicherweise muss ich darüber nicht nachdenken", gesteht er. "Ich mache mir also keine Sorgen, ein Playing Captain zu sein." Diese Aussage lässt tief blicken und deutet an, wie groß der Druck und die Verantwortung für einen Kapitän sind. Die volle Konzentration auf die Führung des Teams, ohne die Ablenkung des eigenen Spiels, scheint für Donald der Weg zum Erfolg zu sein. Immerhin hat es in Rom ja auch schon einmal funktioniert.
Dennoch zollt er seinem amerikanischen Gegenüber, Keegan Bradley, der diese Option in Betracht zieht, großen Respekt. Er weiß um dessen spielerische Klasse und dessen Einfluss. "Ob Keegan nur Kapitän ist oder ein Playing Captain, er wird eine bedeutende Kraft und Geist für ihr Team sein", so Donald. Das europäische Team bereitet sich demnach auf einen starken Gegner vor, unabhängig davon, ob dessen Kapitän selbst zum Schläger greift. Die mentale Stärke und die Fähigkeit, ein Team zu motivieren, sind Qualitäten, die über die reine Spielleistung hinausgehen.
Unabhängig von der Rolle des Kapitäns ist Donalds größte Sorge die Bewältigung des energiegeladenen amerikanischen Publikums. Insbesondere Bethpage Park Black in New York, bekannt für seine leidenschaftlichen Sportfans, wird eine echte Herausforderung darstellen. "New York ist eine sehr sportbegeisterte Stadt", erklärt Donald, "Bethpage wird ein unglaublicher Ort sein, eine riesige Arena mit hoher Energie." Das europäische Team muss darauf vorbereitet sein, mit diesem "dreizehnten Spieler" umzugehen.
Letztendlich geht es für Luke Donald darum, eine Umgebung zu schaffen, in der sich seine Spieler wohlfühlen und ihr bestes Golf spielen können. Das Ziel ist klar: 14 Punkte, um die Trophäe zu verteidigen. Ob der gegnerische Kapitän selbst spielt oder nicht, für Donald und sein Team steht die Konzentration auf die eigene Leistung und den Zusammenhalt im Vordergrund. Die Ryder-Cup-Bühne ist bereit für ein weiteres unvergessliches Kapitel.
Für die Erstellung dieses Beitrags wurden AI-Tools genutzt.
22 Jul 2025
Luke Donald im Pressegespräch bei der BMW International Open 2025. (Foto: BMW Group)