Keegan Bradley steht schon lange vor dem Ende der Qualifikationsphase für den Ryder Cup 2025 in New York vor einer schweren Entscheidung. Normalerweise müssen Ryder-Cup-Kapitäne erst wenige Wochen vor dem Event Spieler auswählen, die sich nicht direkt für den Kontinentalvergleich qualifiziert haben. Doch seit Bradleys Sieg bei der Travelers Championship auf der PGA Tour ist er plötzlich mehr als potenzieller Spieler im Fokus denn als Captain. Wird er der erste „Playing Captain“ seit Arnold Palmer im Jahr 1962? Diese Frage stellt den derzeitigen Weltranglistensiebten vor ein echtes Gewissensproblem, eine „schwere Last“, wie er selbst einräumte, als er das Amt annahm. Die PGA of America kam aber genau mit dieser Idee auf ihn zu, was die Tür für eine historische Doppelfunktion weit öffnet.
Auf der Pro-Seite spricht derzeit vieles für Bradley als Spieler. Seine aktuelle Form ist hervorragend, was sein zweiter Sieg bei der Travelers Championship nach 2023 unterstreicht. Er ist einer der Top-10-Spieler der Welt und der einzige Amerikaner neben Scottie Scheffler mit mehreren PGA-Tour-Siegen in den letzten zwölf Monaten. Mit seiner starken Leistung, insbesondere im Ballstriking, ist er zudem gut für den Austragungsort Bethpage geeignet. Einige Stimmen argumentieren, dass die amerikanische Mannschaft an Tiefe verloren hat und Bradleys Einbindung dem Team die nötige Verstärkung und mehr Profil verleihen würde, um den Ryder Cup auf heimischem Boden zurückzuerobern. Die Möglichkeit, dass er eine Wildcard für sich selbst in Anspruch nehmen könnte, wird immer drängender, zumal die aktuelle Leistung einiger designierter Führungsspieler wie Xander Schauffele oder Colin Morikawa noch zu wünschen übrig lässt. Ein moderner Präzedenzfall, wie Tiger Woods' erfolgreiche Rolle als "Playing Captain" beim Presidents Cup 2019, untermauert die Machbarkeit. Zudem könnten Bradleys erfahrene Assistenten wie Jim Furyk einen Großteil der Kapitänsaufgaben übernehmen, da viele Entscheidungen bereits vor dem Event getroffen werden.
Dem gegenüber stehen jedoch gewichtige Bedenken, die eine Doppelrolle als Kapitän und Spieler mit sich bringt. Diese unkonventionelle Aufgabe für den Ryder Cup könnte Bradley mit überwältigenden Pflichten belasten. Ein Sky Sports-Experte, Ewen Murray, warnte, dass Bradleys Form aufgrund der Anforderungen des Kapitänsamtes leiden könnte. Die duale Rolle könnte zudem eine Ablenkung von der vollständigen Konzentration auf die Kapitänsarbeit darstellen. Bradley selbst gab zu, dass er "auf dem Platz verzweifelt versucht, nicht daran zu denken". Hinzu kommt, dass die Entscheidung der PGA of America, Bradley als Kapitän zu wählen, von einigen ohnehin kritisch angesehen wird, und er im Falle einer Niederlage des US-Teams intensiver medialer Kontrolle und der Gefahr, zum Sündenbock gemacht zu werden, ausgesetzt wäre. Eine weitere Hürde ist Bradleys frühere Haltung, dass er sich selbst nicht per Captain's Pick auswählen wolle, um keinen der "kostbaren" Plätze zu verschwenden. Die Frage, ob er spielt oder nicht, wird sich wohl schon bald durch die Ergebnisse der anstehenden Turniere beantworten lassen.
Für die Erstellung dieses Artikels wurden AI-Tools benutzt.
03 Jul 2025
Keegan Bradley steht in seiner Funktion als Ryder-Cup-Kapitän der USA vor einer schwierigen Entscheidung. (Foto: Imago)