Bernhard Langer ist nicht nur Deutschlands erfolgreichster Golfer aller Zeiten und weiterhin auf der PGA Champions Tour erfolgreich, sondern hat auch einige wunderbare Golfplätze auf der ganzen Welt entworfen. Seit 1997 können Golferinnen und Golfer der Region Berlin-Brandenburg eines seiner Designs genießen: den Westplatz des Berliner Golfclubs Stolper Heide. Obwohl der Club den Namen „Berlin“ führt, liegt er streng genommen in Brandenburg direkt hinter der Landesgrenze – aber das tut dem Golfgenuss keinen Abbruch. Der von Kurt Rossknecht nach Langers Design gebaute Platz war der erste der beiden 18-Loch-Anlagen in der Stolper Heide. Herausgekommen ist ein wunderschöner Parkland Course, den man in den USA wohl als klassischen Resort-Course bezeichnen würde Der Par-72-Platz umfasst vier geratete Abschläge pro Bahn und spielt sich zwischen 5.222 und 6.507 Metern. Der Platz ist nicht nur sehr gut in die Landschaft integriert (immer wieder begegnen einem auf der Runde allerlei Tiere und Vögel), sondern verläuft sehr eben und kann daher auch zu Fuß bestens absolviert werden.
Um den Platz genießen zu können, sollte man unbedingt die zum eigenen Spiel passende Teebox wählen – sonst macht man öfter als gewünscht Bekanntschaft mit den zahlreichen Bunkern und Wasserhindernissen. Auf der ersten Runde wird man manchmal von einigen vom Tee kaum erkennbaren Herausforderungen überrascht. So wird Bahn 2 im Bereich nach dem Teeshot sowohl von Bunkern als auch von Bodenwellen durchzogen, man steht oft über oder unter dem Ball. Auch die Grüns sind insgesamt sehr groß, so dass man je nach Fahnenposition einen Schläger mehr oder weniger benötigt. Bereits auf den Front Nine benötigt man das gesamte Schlagrepertoire – so muss an Bahn 6, dem zweiten Par-3 der Runde, das Grün hoch angespielt werden, da vor dem Abschlag dichtes Rough lauert. Die Front Nine umfassen insgesamt drei Par-3, drei Par-4 und drei Par-5 – theoretisch hat man also drei Chancen auf ein Hole-in-One und drei Chancen auf ein Eagle... An Bahn 7, einem Par-5, sollte man unbedingt das stark ondulierte Grün beachten. Beim letzten Par-3 an Bahn 8, immerhin bis zu 203 Meter mächtig, trifft man zudem auf ein Halbinsel-Grün.
Auch die Back Nine sind ebenso abwechslungsreich wie anspruchsvoll, denn sie bringen reichlich Wasser ins Spiel. Das lange Par-4 an Bahn 10 wartet zudem mit einem stolze 40 Meter tiefen Grün auf. Beim folgenden Par-3 kommen nicht nur Bunker, sondern auch eine tückische False Front ins Spiel. Bunker mit hochgezogenen Kanten, ondulierte Fairways und erhöhte Grüns sorgen für Abwechslung auch im zweiten Teil. An Bahn 14 setzt der Platz zum Schlussakkord an: ein wunderschönes Par-3 mit reichlich Wasser links macht den Auftakt.
Beim folgenden Par-4 kommt es darauf an, die hohen Bäume aus dem Spiel zu nehmen und das deutlich erhöhte Grün präzise anzuspielen. Beim folgenden Par-5 wird die Drivelandezone immer schmaler – und das Fairway erweckt den Eindruck, als ob Langer hier das Voralpenland kopieren wollte. An Bahn 17 kommt rechts des Grüns nochmals reichlich Wasser ins Spiel, und für den Abschluss haben die Designer mit einem bis zu 453 (!) Meter langen Par-4 ein wahres Längenmonster geschaffen.
Der Westplatz des Golfclubs Stolper Heide zählt sicherlich zu den schönsten Golfplätzen Deutschlands – und im internationalen Vergleich ist das Greenfee (Stand 03-2025: wochentags 80 Euro, Wochenende 110 Euro) mehr als angemessen. Wer danach Appetit auf noch mehr Golf bekommen hat, kann seinen Besuch mit einer Runde auf dem Ostplatz oder dem Borchert Short Course kombinieren.
Titelbild: Der West Kurs des Berliner Golfclubs Stolper Heide aus der Luft. (Foto: Michael Althoff)
Impressionen vom West Course des Berliner Golfclubs Stolper Heide. (Fotos: Michael Althoff)
Impressionen vom West Course des Berliner Golfclubs Stolper Heide. (Fotos: Michael Althoff)