


Der Schweizer Profi-Golfer Cedric Gugler (25) wurde von der European Tour Group mit einer drastischen Sanktion belegt. Wegen eines schwerwiegenden Verstoßes gegen den Verhaltenskodex, der als „rücksichtslose Verletzung der Golfregeln“ eingestuft wurde, muss Gugler die ersten zehn Turniere der Saison 2026 auf der HotelPlanner Tour aussetzen. Die Strafe folgt auf einen Vorfall im Juni, bei dem Gugler seinen Ball auf den Grüns wiederholt nicht korrekt platziert hatte.
Der Vorfall, der zu dieser langwierigen Disziplinarmaßnahme führte, ereignete sich am 12. Juni 2025 während der ersten Runde der Raiffeisenbank Golf Challenge im Kaskáda Golf Resort in Tschechien. Gugler, der auf der damaligen Challenge Tour spielt, wurde nach seiner Runde (75 Schläge, +4) disqualifiziert.
Grund für die Disqualifikation war, dass er seinen Ball auf den Grüns mehrerer Löcher von der falschen Stelle gespielt hatte. Die Regelverstöße wurden den Turnieroffiziellen im Anschluss an die Runde von seinen beiden Spielpartnern, dem Spanier Adri Arnaus und dem Italiener Aron Zemmer, gemeldet.
Der Fall wurde am 3. November 2025 von einem Unabhängigen Disziplinarpanel der European Tour Group untersucht. Das Gremium – bestehend aus Philip Evans KC, Sportadministrator Ian Larsen und Legends Tour-Mitglied Markus Brier – fällte ein hartes Urteil. Das Panel sah in Guglers Verhalten einen „schwerwiegenden Verstoß gegen den Verhaltenskodex der Tour“. Die Jury wertete die Handlungen auf den Greens nicht als einmaliges Versehen, sondern als „rücksichtslose Verletzung der Golfregeln“ (reckless infringement of the Rules of Golf).
Als Konsequenz wurde Gugler für die ersten zehn Events der HotelPlanner Tour-Saison 2026 gesperrt. Die Sperre beginnt am 29. Januar 2026 mit dem Saisonauftakt, den SDC Open in Südafrika. Der genaue Rückkehrtermin hängt vom finalen Kalender ab, da er erst nach Abschluss dieser zehn Events wieder spielberechtigt ist.
Der 25-jährige Basler meldete sich kurz nach Bekanntgabe der Entscheidung über soziale Netzwerke zu Wort und legte seine Sicht der Dinge dar. Er betonte, dass er seit seinem sechsten Lebensjahr Golfer sei und „Fairness, Respekt und Sportsgeist immer oberste Priorität“ gehabt hätten.
Gugler räumte zwar ein, dass er beschuldigt wurde, den Ball auf dem Grün nicht korrekt markiert oder zurückgelegt zu haben. Er erklärte jedoch, der eigentliche Fehler sei ihm bei der ersten Anhörung im Turnierbüro am Abend des Vorfalls unterlaufen: „Ich habe etwas leichtfertig eingeräumt, dass es aus Unachtsamkeit möglich gewesen sein könnte, den Ball nicht exakt auf dieselbe Stelle zurückgelegt zu haben.“
Gugler unterstrich in seiner Stellungnahme, dass er „nie die Absicht hatte, sich einen Vorteil zu verschaffen“ und dass diese unpräzise Aussage einen langen und belastenden Prozess ausgelöst habe. Er bedauere das Vorgefallene zutiefst.
Die Sperre stellt einen herben Einschnitt für den jungen Schweizer dar, der 2023 ins Profilager wechselte und 2024 mit einem vierten Platz als Sponsor-Invite beim Omega European Masters sein großes Potenzial auf der DP World Tour gezeigt hatte.
Die zehn Turniere, die er verpasst, umfassen einen wichtigen Teil der Saison 2026 auf der zweithöchsten europäischen Golftour. Neben dem sportlichen Rückschlag verliert Gugler durch das international viel beachtete Urteil auch einiges an Ansehen in der Golfwelt.
Trotz der Härte des Urteils kündigte Gugler an, die Entscheidung zu akzeptieren:„Ich akzeptiere den Entscheid und werde ihn als Motivation nutzen, in der Zukunft noch achtsamer zu sein, insbesondere beim Markieren des Balls auf dem Grün.“ Seinem Leitsatz getreu – „Auf dem Weg zum Erfolg gibt es keinen Lift, man muss die Treppe benützen!“ – steht Gugler nun vor einer der größten Herausforderungen seiner noch jungen Karriere.
24 Nov 2025
Cedric Gugler, hier im Juni 2025 auf der HotelPlanner Tour, wurde von der European Tour für zehn Turniere suspendiert. (Foto: Imago / Sport Press Photo)