Die Golfregeln betreffen nicht nur den Schwung oder die Platzverhältnisse, sondern auch den korrekten Umgang mit der Ausrüstung und dem Ball selbst. Viele der häufigsten Missverständnisse auf dem Platz drehen sich um Situationen, in denen der Ball versehentlich bewegt wird oder das Equipment ins Spiel kommt. Dieser Artikel klärt die wichtigsten Regeln rund um Ballmarker, Schläger und Ausrüstung auf, damit Sie in brenzligen Situationen schnell und sicher reagieren können.
Golfregeln zum Markieren des Balles
Der Ballmarker ist ein unverzichtbares Hilfsmittel auf dem Grün. Er dient dazu, die Position des Balls genau zu kennzeichnen, damit Sie ihn aufnehmen können.
- Was darf ich als Ballmarker benutzen? Die Golfregeln geben hier keine strikten Vorgaben. Sie können im Grunde alles verwenden, solange es klein ist und die Position des Balls exakt kennzeichnet. Am häufigsten werden flache, kleine Münzen oder spezielle Golfmarker verwendet, die leicht zu platzieren und zu entfernen sind. Auch ein Tee ist möglich, wird aber seltener genutzt.
- Korrektes Markieren: Der Marker sollte direkt hinter dem Ball platziert werden, bevor der Ball aufgenommen wird.
- Wenn der Ball vom Marker getroffen wird: Sollte Ihr Ball nach dem Putt versehentlich den Ballmarker eines Mitspielers treffen, ist dies nun straffrei. Sie spielen den Ball einfach, wie er liegt.
- Wenn der Marker bewegt wird: Wird der Marker versehentlich bewegt (z. B. durch Wind oder einen anderen Spieler), muss er wieder an die ursprüngliche Stelle zurückgelegt werden.
- Versetzen des Markers: Auf Wunsch einer Mitspielerin oder eines Mitspielers dürfen Sie Ihren Marker versetzen, damit er nicht in ihrer oder seiner Puttlinie liegt. Um die ursprüngliche Position wiederherzustellen, sollten Sie den Marker eine oder zwei Putterkopflängen seitlich versetzen und sich die Position genau merken.
Ausrüstung getroffen? Das sagen die Golfregeln
Früher war es ein Strafschlag, wenn Ihr Ball nach dem Schlag versehentlich Ihre eigene Ausrüstung (z. B. den Golfschläger, das Bag oder den Trolley) traf. Seit der Regelrevision 2019 wurde diese Regel deutlich vereinfacht:
- Treffer auf die eigene Ausrüstung: Wenn Ihr Ball nach dem Schlag Ihre eigene Ausrüstung trifft, gibt es keinen Strafschlag. Sie spielen den Ball einfach weiter, wie er liegt.
- Treffer auf die Ausrüstung eines Mitspielers: In Zählspielen und Lochspielen ist dies ebenfalls straffrei. Sie können also bedenkenlos spielen.
Der versehentlich getroffene Golfball
Eine der größten Änderungen der letzten Golfregeln betrifft das versehentliche Bewegen des Balls.
- Ball bewegt sich beim Ansprechen: Wenn Sie Ihren Ball ansprechen und er sich versehentlich bewegt, weil Sie ihn mit dem Schläger berührt haben, gibt es keinen Strafschlag. Sie müssen den Ball lediglich an seine ursprüngliche Position zurücklegen.
- Ball fällt vom Tee: Fällt der Ball beim Ansprechen vom Tee, ist dies ebenfalls straffrei.
- Der Doppelschlag: Trifft der Schläger den Ball versehentlich zweimal, zählt dies nur als ein Schlag, und es gibt keinen zusätzlichen Strafschlag mehr.
Provisorischer Ball
Die Regel des provisorischen Balls ist ein wichtiges Werkzeug, um das Spiel zu beschleunigen. Sie dürfen einen provisorischen Ball spielen, wenn Ihr ursprünglicher Ball außerhalb einer Penalty Area verloren sein könnte oder im Aus liegen könnte. Wenn Sie den ursprünglichen Ball nicht finden, müssen Sie den provisorischen Ball als den Ball im Spiel betrachten. Finden Sie den ursprünglichen Ball doch noch, müssen Sie den provisorischen Ball aufgeben.
Fazit
Die modernen Golfregeln sind in vielen alltäglichen Situationen deutlich kulanter geworden. Sie entschärfen viele der früher bestraften versehentlichen Aktionen, um das Spiel flüssiger und fairer zu gestalten. Indem Sie die Regeln zu Ausrüstung, Ballmarker und versehentlich bewegten Bällen kennen, können Sie unnötige Strafschläge vermeiden und sich auf das Wesentliche konzentrieren: das Golfspiel selbst.