Jeder Golferin und jedem Golfer ist die Situation bekannt: Der Schlag war eigentlich gut gemeint, doch der Ball landet in einer Lage, aus der er unmöglich weitergespielt werden kann – sei es in einem dichten Busch oder tiefem Gestrüpp. Die Golfregeln bieten auch in diesen Situationen Lösungen, um das Spiel fortzusetzen. In diesem Artikel erklären wir die entscheidenden Unterschiede zwischen einem unspielbaren und einem verlorenen Ball und welche Optionen Sie haben, um unnötige Strafschläge zu vermeiden.
Die Regel zum unspielbaren Ball ist eine der kulantesten im Golfsport, denn die Entscheidung liegt ganz bei Ihnen. Sie können Ihren Ball jederzeit für unspielbar erklären – an jeder Stelle auf dem Golfplatz, außer in einer Penalty Area. Dabei ist es egal, ob der Ball auf der Spielbahn (Fairway), im Rough oder sogar im Bunker liegt. Voraussetzung ist lediglich, dass Sie den Ball nicht ohne Weiteres schlagen können.
Erleichterung bei unspielbarem Ball (mit einem Strafschlag)
Wenn Sie Ihren Ball für unspielbar erklären, müssen Sie einen Strafschlag hinnehmen und haben drei Optionen, um das Spiel fortzusetzen:
Ein Ball gilt nach den Golfregeln als verloren, wenn Sie oder Ihre Mitspieler ihn innerhalb von drei Minuten nicht finden können. Der Countdown beginnt, sobald Sie die Stelle erreichen, an der der Ball vermutlich liegt. Auch wenn Sie wissen, wo der Ball ist, ihn aber wegen beispielsweise tiefem Wasser nicht identifizieren können, gilt er als verloren.
Umgang mit einem verlorenen Ball
Wenn Sie Ihren Ball nicht finden, müssen Sie mit einem Strafschlag die "Schlag und Distanzverlust"-Regel anwenden. Das bedeutet, Sie müssen an die Stelle zurückkehren, von der aus Sie den letzten Schlag ausgeführt haben, und von dort einen neuen Ball ins Spiel bringen. Um diesen zeitraubenden Rückweg zu vermeiden, empfiehlt es sich, bei einem möglicherweise verlorenen Ball rechtzeitig einen provisorischen Ball zu spielen.
Die Unterscheidung zwischen einem verlorenen Ball und einem Ball im Aus (Out of Bounds) ist für die Golfregeln und das weitere Vorgehen essenziell. Ein Ball im Aus ist eindeutig durch weiße Pfähle oder Zäune markiert. Bei einem verlorenen Ball hingegen ist der Verbleib unbekannt, aber er gilt als im Spielfeld befindlich. Ein provisorischer Ball darf sowohl bei der Annahme eines verlorenen Balls als auch bei der Annahme eines Balls im Aus gespielt werden. Die Vorgehensweise ist bei beiden Situationen gleich: Sie spielen den provisorischen Ball und suchen nach dem ersten. Wenn Sie diesen nicht finden, spielen Sie den provisorischen Ball weiter.
Die Kenntnis der Golfregeln für den unspielbaren und verlorenen Ball ist für jede Spielerin und jeden Spieler von großer Bedeutung. Indem Sie wissen, wann Sie welche Option wählen können, sparen Sie nicht nur Zeit, sondern auch wertvolle Schläge. Denken Sie daran: Ein unspielbarer Ball bietet mehr Flexibilität, während ein verlorener Ball Sie zwingt, an die ursprüngliche Stelle zurückzukehren.
18 Aug 2025
Was ist zu tun, wenn man einen Golfball "out of bounds" schlägt? Die Golfregeln geben Antwort. (Foto: Imago)