Während die Profiwelt im Golf immer wieder über explosive Schlaglängen und die Anpassung von Regeln diskutiert, zeigt der aktuelle "Arccos Annual Driving Distance Report" ein überraschend stabiles Bild bei den Amateuren. Der Bericht, der auf über vier Millionen im Jahr 2024 gespielten Runden basiert, bietet faszinierende Einblicke in die Entwicklung von Driving Distance und Präzision quer durch alle Alters- und Handicap-Klassen.
Die vielleicht bemerkenswerteste Erkenntnis des Reports ist die erstaunliche Konstanz der durchschnittlichen Driving Distance bei Männern. Zwischen 2018 und 2024 änderte sich die durchschnittliche Schlaglänge der männlichen Amateure kaum: Von 204,8 Metern im Jahr 2018 auf 204,9 Meter im Jahr 2024. Dies deutet auf eine weitgehende Konstanz der durchschnittlichen Schlaglänge im Amateur-Männer-Golf hin. Trotz technischer Fortschritte bei Schlägern und Bällen scheinen die durchschnittlichen Golfer ihre maximale Distanz über die Jahre gehalten, aber nicht signifikant gesteigert zu haben.
Bei den Golferinnen ist ein leichter Rückgang der durchschnittlichen Schlagdistanz zu verzeichnen. Von 163,6 Metern im Jahr 2018 sank der Wert auf 160,9 Meter im Jahr 2024. Auch hier variieren die Schlagweiten in Abhängigkeit von Alter und Handicap erheblich. Vergleicht man die am weitesten auseinanderliegenden Gruppen (Frauen in den 20ern mit Handicap bis 4,9 vs. Frauen in den 60ern mit Handicap über 30), liegt der unterschied bei über hundert Metern. Die jüngere, spielstärkere Gruppe schlägt fast doppelt so weit (rund 91 Prozent weiter) als die Vergleichsgruppe.
Weniger überraschend, aber statistisch eindrucksvoll belegt, ist der Einfluss des Alters auf die Schlaglänge. Männer zwischen 15 und 19 Jahren führen die Distanzrangliste mit durchschnittlich 220,8 Metern an. Dieser Wert sinkt kontinuierlich, bis Golfer in ihren 70ern nur noch durchschnittlich 174,0 Meter erreichen. Dies entspricht einem Distanzverlust von über 46,6 Metern vom Tee. Bei Frauen ist ein ähnlicher Trend zu beobachten: Die längsten Drives erzielen Spielerinnen in ihren 20ern (183,9 Meter), während Golferinnen in ihren 60ern mit 144,8 Metern am kürzesten schlagen. Dies ist ein Unterschied von 39,0 Metern.
Der Bericht bestätigt auch die intuitive Annahme, dass bessere Spieler weiter und genauer schlagen. Männliche Low-Handicapper (0,0 bis 4,9) waren sowohl die längsten (228,6 Meter) als auch die präzisesten (49,3 % Fairway-Treffer) Spieler. Im Gegensatz dazu schlugen High-Handicapper (30+) deutlich kürzer (168,9 Meter) und waren weniger präzise (40,6 % Fairway-Treffer). Dieser Trend spiegelt sich auch in den Daten der Frauen wider. Low-Handicap-Spielerinnen (0,0 bis 4,9) erzielten mit 195,9 Metern die längsten Drives, während High-Handicap-Spielerinnen (30+) mit 128,4 Metern die kürzesten Drives hatten. Dies entspricht einem Unterschied von etwa 67,2 Metern.
Ein besonders faszinierender Aspekt des Reports ist die Analyse der Genauigkeit im Alter, oft als "Accuracy Gains" bezeichnet. Während die Distanz mit dem Alter abnimmt, zeigt sich eine bemerkenswerte Entwicklung bei der Präzision:
• Männer: Die präzisesten männlichen Golfer sind paradoxerweise die ältesten. Männer in ihren 70ern treffen 56,5 % der Fairways, was 17,5 Prozentpunkte mehr ist als bei den am wenigsten präzisen 20-Jährigen (39,0 %). Der Bericht deutet an, dass ein niedrigeres Handicap im Alter möglicherweise durch eine höhere Präzision kompensiert wird. Bei Low-Handicap-Männern geht ein Distanzverlust von 50,3 Metern zwischen dem Alter von 20-29 und 70-79 mit einem Anstieg der Fairway-Genauigkeit um rund 40 % einher.
• Frauen: Ähnlich wie bei den Männern sind Frauen in ihren 60ern mit 62,2 % Fairway-Treffern am genauesten, während Frauen in ihren 20ern mit 45,1 % am wenigsten präzise sind. Dies unterstreicht einen durchgängigen Trend zu erhöhter Driving Accuracy mit zunehmendem Alter. Es wurde jedoch kein signifikanter Zusammenhang zwischen Handicap und Driving Accuracy bei Frauen festgestellt.
Der Arccos Driving Distance Report 2025 liefert einmal mehr wertvolle datengestützte Erkenntnisse für Golferinnen und Golfer sowie Coaches. Er verdeutlicht, dass im Amateurgolf nicht allein die Distanz über den Erfolg entscheidet, sondern dass die Fähigkeit, den Ball präzise im Spiel zu halten, mit zunehmendem Alter an Bedeutung gewinnt. Für viele Golferinnen und Golfer bedeutet das: Wer im Alter weiterhin ein niedriges Handicap spielen möchte, setzt womöglich stärker auf Köpfchen und Präzision als auf rohe Weite.
Für die Erstellung dieses Artikels wurden AI-Tools benutzt.
13 Jul 2025
Vergleichen Sie Ihre Schlagdistanzen mit denen anderer Spielerinnen und Spieler. Gehören Sie zu den Längsten? (Foto: Adobe Stock)